Wir trauen um Willi Stodollick,
der im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Seiner Familie gilt unser Mitgefühl.
Mit Willi Stodollick haben wir unseren einstigen Stadtdirektor (sein Traumberuf) und ehemaligen hauptamtlichen Bürgermeister verloren. Vor allem aber war er ein überzeugter Sozialdemokrat und Mitglied im Vorstand unseres Ortsvereins der SPD Altlünen. Noch in der letzten Jahreshauptversammlung war er anwesend und keiner der Anwesenden dürfte trotz seiner Erkrankung gedacht haben, dass wir Willi in der nächsten Hauptversammlung nicht mehr unter uns haben werden.
Willi Stodollick hatte eine eindeutige Sicht auf die Position eines Bürgermeisters. Dieser solle methodisch arbeiten können und fachlich und sozial kompetent sein. Er müsse Ziele formulieren und verfolgen können, bürgernah und ein Teamworker sein. Den Dialog benötige man, insbesondere mit Bürgerinnen und Bürgern, denn die wollen mitreden und mitentscheiden, wenn das auch nicht immer bequem sei. So hatte er sich kurz vor seinem Abschied als Bürgermeister geäußert. Und das hat er gelebt.
Nur einige Projekte in seiner aktiven Zeit seien an dieser Stelle genannt: die Haushaltskonsolidierung, die Bäderdiskussion, die Schulentwicklung mit Sprachfrühförderung, Ganztagsbetrieb, Übergang Schule/Beruf und die Stadtentwicklung, insb. die Innenstadtsanierung. So gibt es inzwischen ein Zentralbad nach dem Passivhausstandard – ein Modellprojekt für die Bundesrepublik. Wichtig war ihm, dass die Jugend nach der Schule eine berufliche Perspektive erhält. Angeschoben wurden diese Prozesse gemeinsam mit der SPD. Sein Kampf um eine Fachhochschule in Lünen hatte er leider nicht gewinnen können, obwohl sich alle Parteien einig in der Sache waren.
Auf diese Weise hat er dazu beigetragen, dass „aus unserem Lünen eine starke und attraktive Stadt“ (O-Ton Willi Stodollick) geworden ist, mit einer Verbindung der Industrieregion zur münsterländischen Parklandschaft, in kultureller Hinsicht mit Kneipennacht, Jazz Lights, Kinofest, Theater und Musikschule. Und noch heute genießen viele Lüner und Lünerinnen mit dem Seepark in Horstmar das Ergebnis seines Engagements für die Landesgartenschau in Lünen im Jahre 1996.
Im Hinblick auf unseren Ortsvereinsbereich sei an die Zentrumsbildung in Alstedde mit der Sicherung und Entwicklung der fußläufig erreichbaren Einzelhandelsversorgung, dem Erhalt eines Postschalters im Stadtteil und die Sanierung von Straßen unter seiner Ägide erinnert.
Vereine waren ihm wichtig, weil sie Zusammenhalt zwischen den Menschen schaffen, wie er äußerte. So nahm er insb. im Ortsvereinsbereich an Besuchen und Aktionen mit/von Vereinen teil, z.B. beim sog. Freundschaftsschießen mit den Alstedder Sportschützen und beim Fußballverein Blau-Weiß Alstedde.
Auf der Ortsvereinsebene unterstützte er durch seine Stellungsnahmen und Diskussionsbereitschaft das Engagement der aktiven Mitglieder und des Vorstandes. Zudem würdigte er langjährige Parteimitglieder und begrüßte jugendliche Neumitglieder. Und er unterbrach auch schon einmal seine Radtour, um noch schnell an einem Frühjahrsempfang des Ortsvereins teilzunehmen.
Wir werden ihn vermissen.