Auch in Lünen sind die Folgen des Krieges in der Ukraine deutlich spürbar. Viel mehr Geflüchtete als erwartet sind in kurzer Zeit in unsere Stadt gekommen und müssen betreut und untergebracht werden. Eine große Herausforderung für die Verwaltung, aber auch für unzählige Ehrenamtliche. Unkonventionelle Maßnahmen sind erforderlich.

Wie schon in den Ruhr-Nachrichten berichtet, plant die Stadt zur Unterbringung auch Container auf städtischem Areal am Cappenberger See zu errichten. Von der Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und der Verkehrsanbindung per Bus sicherlich grundsätzlich ein guter Standort.

Die von der Stadt geplante konkrete Umsetzung hat jedoch Empörung bei der SPD Altlünen ausgelöst. Nicht nur, dass beim Aufstellen der Container auf dem Parkplatz gerade in der Sommerzeit wichtige Parkmöglichkeiten für die Gäste des Freibades entfallen, die dann in die umliegenden Wohngebiete ausweichen werden, sondern auch der Umgang mit den Geflüchteten stößt auf entschiedenen Widerstand der SPD Altlünen. „Die Vorstellung, dass Container auf dem Asphalt umzäunt von einem Bauzaun stehen und sich die Geflüchteten auf dem Präsentierteller umringt von erholungssuchenden Besuchern des Cappenberger Sees befinden, darf nicht passieren und halten wir für unwürdig“, fasst der Vorsitzende Frank Hugo die Stimmung im Vorstand zusammen. „Hier erwarten wir mehr Sensibilität vom Bürgermeister bei der Umsetzung der grundsätzlich guten Maßnahme“.

Die SPD Altlünen fordert daher, die Container auf der angrenzenden „Wiese“ aufzustellen, die ebenfalls einer städtischen Gesellschaft gehört. Probleme bei der Untergrundbefestigung und der Zuwegung sollten doch wohl gemeinsam mit lokalen Baufirmen unbürokratisch gelöst werden können. Ansonsten würde sich die Stadt gegenüber den Ehrenamtlichen, die in dieser Zeit Unmögliches möglich machen, ein Armutszeugnis ausstellen.

Wenn man dann die Container so ausrichtet, dass auf der dem Parkplatz abgewandten Seite ein gewisser „Privatraum“ für die Geflüchteten entsteht, könnte das ein zwar immer noch notdürftiges aber unter den gegebenen Umständen akzeptables Quartier werden in dem sie nach den erlebten Strapazen zur Ruhe kommen können.

Die SPD Altlünen erwartet vom Bürgermeister, dass er dafür sorgt, dass die überwiegend Frauen und Kinder angemessen untergebracht werden.